… erklärt Matthias Haberl von der Arbeitsgemeinschaft Rohstoffe.
Darf man elektronische Geräte zu Weihnachten verschenken?
Man darf. Allerdings am besten gebrauchte. Denn: Wenn man ein neues Handy oder einen neuen Computer kauft, dann legt man Sklaverei und Ausbeutung unter den Weihnachtsbaum. Und will man das?
Welche Marken sind besonders „böse“?
Das ist schwer zu sagen, da alle bekannten Marken bei Hintergrundfirmen wie FoxConn oder Pegatron produzieren lassen. Und da liegen die Probleme.
Was sind die Probleme konkret?
Intransparente Produktionswege verhindern das Nachvollziehen der Herkunft der Rohstoffe. Wenig Kooperation auf der internationalen Ebene verhindern ein Umdenken. Armut in den Produktionsländern führt zu einem ständigen Angebot an ArbeiterInnen, die den Job brauchen. Und diese Menschen werden ausgebeutet.
Wie steht ihr zum Fairphone?
Es ist genial, dass eine kleine Initiative ein Handy herstellt und dabei versucht, soziale und umweltrelevante Aspekte miteinzubeziehen. Das gelingt Fairphone trotzdem nur bei wenigen Aspekten, was an der Intransparenz der Warenkette und wiederum am Agieren der großen Firmen in dem Bereich liegt.
Gibt es Hoffnung, dass sich große Konzerne bewegen?
Nur, wenn wir uns selbst bewegen. Denn im Endeffekt sind es ja die westlichen Konsumenten, die von billigen Handys profitieren.
Wie kann ich aktiv werden?
Kauf kein neues Gerät, es gibt Alternativen wie Second Hand-Telefone und wiederaufbereitete Computer. Sprich die Firmen an und sag ihnen, was du denkst. Rühr dich bei JournalistInnen, die ein neues Handy bewertet haben: Haben sie zwar über Megapixel und Gewicht geschrieben, aber schon wieder nicht über Menschenrechte? Informiere deine Freunde, auch auf die Gefahr hin, die Spaßbremse zu sein.
Die Arbeitsgemeinschaft Rohstoffe ist ein Bündnis österreichischer NGOs und wird von der Dreikönigsaktion, GLOBAL 2000, Finance&Trade Watch, Südwind und NeSoVe gebildet.
Infos: www.suedwind.at/rohstoffe
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